Über mich und das Achtsam Reisen Festival

Wie das Reisen mich zu der Person gemacht hat, die ich heute bin

Eine Alternative zur Über-Mich-Seite

Inhaltsverzeichnis

Über mich

Ich sage immer:

Ohne meine reisen wäre ich wahrscheinlich nicht die Person, die ich heute bin.

Ich habe auf meinen Reisen immer wieder charakterformende Erfahrungen gemacht. Hier sind einige davon sehr kurz zusammengefasst.

Maschinengewehre und Grenzphobie

Mit zehn Jahren entwickelte ich eine selbst-diagnostizierte Grenzphobie. Bei einem Chorausflug nach Ungarn, das damals noch nicht in der EU war, hatte ich meinen Kinderpass nicht dabei. Den Grenzbeamten, die mit Maschinengewehren auf dem Rücken und Fellmützen in den Bus stiegen, hatte ich nur meinen gelben Schülerausweis aus Papier zu bieten. Es dauerte Stunden, bis ich ein grünes Visum für Ungarn in der Hand hielt.

Danach überprüfte ich bei jeder Zug- und Busfahrt regelmäßig panisch meinen Fahrschein. Und bei einem Besuch in Görlitz pochte mir das Herz bis zum Hals, als jemand sagte: Das ist die polnische Grenze.

Oje, Sehnsucht nach “Afrika”

In den Sommerferien fand ich bei Oma im Keller zwischen den staubigen, ungelesenen Bertelsmann-Club-Exemplaren ein Buch. Gelber Einband, gelbliche Seiten. “Die Glücksleiter hat viele Sprossen” von Berte Bratt. Aus heutiger Sicht ein fürchterliches Buch, mit Ansichten über “Frauen” und “Afrika” und “Tierschutz” aus den 50ern.

Ich erklärte “Afrika” meinen Sehnsuchtsort und bekam ab da nur noch Bücher über “Afrika” und Elefanten für meine Elefanten-Sammlung geschenkt.

Wie ich in Südafrika hochdeutsch lernte

Mit 16 organisierte ich meine Teilnahme an einem Schüleraustausch nach Südafrika. Als Vorbereitung las ich die Biografie von Nelson Mandela, von der ich weniger als die Hälfte verstand. Wegen Streik wurde der Flug unserer Gruppe um einen Tag verschoben. An diesem Tag, den ich mit allen anderen Teilnehmer_Innen in Frankfurt verbracht, hörte ich auf zu schwäbeln. Sie kamen aus ganz Deutschland und ich kam mir komisch vor, “isch” und “bisch” und “hasch” zu sagen.

Mein Papa sagt heute noch:

“Sie kam aus Südafrika zurück und das erste, was mir auffiel, war, dass sie Hochdeutsch sprach.”

Jakobsweg & Kenia

Nach dem Abi folgte der Jakobsweg, der mich von der Planungswut und der Grenzphobie heilte. (Wenn man jeden Tag immer nur in eine Richtung laufen kann, wird man schnell ziemlich entspannt.)

Dann fünf Monate Freiwilligendienst in Kenia. Eigentlich wollte ich nur ein Jahr Pause machen bis zum Studium, aber nach der Rückkehr aus Kenia wusste ich, ich würde noch eines dranhängen müssen.

Das nutzte ich für eine Radtour durch Skandinavien und das Baltikum, und wieder Kenia. Denn ich hatte mich verliebt, aber das ist eine andere Geschichte.

reisevorbereitung mit reisepartner
Mein Reisetagebuch vom Jakobsweg.

Schockstarre: der Videoclip-Moment

Nach mehreren Kenia-Reisen und einem Studium der Kulturwissenschaften und der Afrikanistik kam dann der Videoclip-Moment. Ich realisierte, wie stark mein Blick auf die Welt von Rassismus und Kolonialismus geprägt ist. Das war ein Schock. Ich steckte tief in Scham- und Schuldgefühlen, den klassischen “white tears”.

Doch nach der anfänglichen Starre begann ich, alles zu verschlingen, was mit der Verbindung von Tourismus und Kolonialismus, meinen weißen Privilegien, meiner Verantwortung als Reisender, meiner Sozialisierung in einem rassistischen System usw. zu tun hatte. Dieses Lernen dauert bis heute an und bildet die Basis meiner Arbeit.

Familie pipapo und verpasste Visa

Jetzt kommt der Abschnitt mit der Hochzeit, dem Masterstudium in Schweden, den Kindern, und dem Leben, Deutschland, Litauen und Kenia.

Zwei Reisen kommen darin noch vor: Bangalore, Indien mit Baby und Tokio, Japan mit Kleinkind, Baby und Geschwistern.

  • Vor Indien war ich allzu entspannt. Von Grenzphobie genesen und die Planungspanik ignorierend, verpasst ich glatt die Fristen für unsere Visa. Das wurde teuer und hatte zur Folge, dass mein Mann erst später nachkommen konnte und ich erstmal allein mit Kind landete. Trotzdem eröffneten sich so viele zauberhafte Möglichkeiten durch mein „planloses“ Reisen, dass ich eine starke Verfechterin davon wurde.
  • Für Tokio war ich dann endlich gut vorbereitet und trotzdem entspannt, wohlorganisiert und doch offen. Ich liebte es, dort mit meinen Geschwistern unterwegs zu sein und mir die ganz eigene urbane Ästhetik anzusehen.
Weihnachten und Neujahr mit Familie und Geschwistern am Meer in Tokio. Ich liebte es!

Das Achtsam Reisen Festival

Schließlich wollte ich nicht mehr nur im stillen Kämmerlein und auf Reisen weiterwachsen und lernen. Ich machte mein Lernen öffentlich.

Denn mir fehlte noch die eine Plattform, die meine drei Hauptkomponenten für achtsames Reisen vereinte:

🌱den ökologischen Aspekt der Nachhaltigkeit,

✨den spirituellen Part der Selbstentfaltung

✌und den politischen Teil der kolonialen Verantwortung.

Also schuf ich diese Online-Plattform kurzerhand selbst: Ich interviewte über 30 Expert_Innen zu diesen Themen und inspirierte hunderte Zuschauer_Innen mit berührenden Geschichten, fundiertem Wissen und handfesten Tipps für die Umsetzung. Das Achtsam Reisen Festival wurde dreimal ausgestrahlt. (Hier gibt es das Positionspapier dazu zum Herunterladen.)

Alle Expert_Innen des ersten Achtsam Reisen Festivals, das im Februar 2021 stattfand.

Entspannt, achtsam und gut vorbereitet

Die Expert_Innen und auch die Zuschauer_Innen des Achtsam Reisen Festivals trugen so viele hilfreiche Tools und so viel Wissen zusammen. Inspiriert bis in die Haarspitzen geht es jetzt darum, all die Erkenntnisse umzusetzen.

Darum ist es mein großes Anliegen, erfahrenen Reisemenschen dabei zu helfen, sich entspannt und tiefgehen zugleich auf ihre nächste Reise vorzubereiten.

  1. Das kostenlose Reisetagebuch ist dafür der erste Schritt. Du machst erste überraschende Perspektiven-Shifts schon vor der Reise und stellst dich auf dein Reiseland ein. Mit dem Reisetagebuch als Reisebegleiter schulst du deine Achtsamkeit und machst dein Unterwegs-Sein verantwortungsvoll und magisch zugleich. Und es hilft dir bei der Reflektion nach der Reise, damit der Trip lange nachwirkt. (Nachhaltigkeit und so!)
  2. Wenn du jetzt ein wenig überwältigt bist, dann lass dir gesagt sein: Es ist viel. Es ist anstrengend. Und es kann dennoch Freude machen und entspannt ablaufen. Denn: All diese Vorbereitungs-Schritte passen auf eine einzige Seite, den ReiseMasterPlan. Dazu gibt es demnächst eine Masterclass. Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie ANDERS und wie viel BEWEGENDER Reisen sind, die ich tiefgehend vorbereite. In all der Vorbereitung soll aber die Vorfreude nicht untergehen. Darum ist es mir wichtig, dir zu zeigen, wie du deine Reise verantwortungsvoll vorbereiten kannst und dabei dennoch viel Zeit und Raum für die eigentlichen Reiseerfahrungen bleibt.
  3. Apropos Vorfreude: Mein Signature Programm VorFreudeBereitung versorgt dich rechtzeitig mit Impulsen zur Reisevorbereitung. Du verstehst globale Zusammenhänge, buchst Anreise und Unterkünfte ohne Schuldgefühle und erfüllst deinen Reisetraum entspannt und stressfrei. Deine Reisevorbereitung wird leicht und überschaubar, du fühlst dich sicher und weißt, dass du das Richtige tust und dein Traum von einer verantwortungsvollen Reise voller magischer Momente geht endlich in Erfüllung. Das Programm ist in Arbeit und kommt bald.

Heimatfinder: Auswanderung nach Kenia

Inzwischen bin ich wieder in Kenia, mit Familie, und arbeite daran, all mein Wissen und meine Erfahrungen so zu verpacken, dass du nicht erst über zehn Jahre durch die Welt tingeln musst, um entspannt und verantwortungsvoll zu reisen. Ich wünsche mir, dass wir uns wirklich und ehrlich auf Augenhöhe begegnen und dass alle Beteiligten beim Reisen, also ich als Gast und mein Gegenüber vor Ort, gleichwertig von meiner Reise profitieren.

Meine Erfahrungen in meiner neuen Heimat kannst du verfolgen, wenn du dich hier einträgst.

Ausgewandert nach Kenia. Wir wohnen allerdings nicht in der Hauptstadt Nairobi.

Um wirklich authentisch und auf Augenhöhe zu reisen (obwohl ich diese Begriffe gar nicht so mag), kannst du dir eine achtsame Haltung angewöhnen, die das Reisen bei Weitem nicht einfacher macht. Aber so viel bereichernder. Und das gilt für alle Reisen, ob auf einen anderen Kontinent oder in den Nachbarort. (Ehrlich, ich hab’s ausprobiert!)

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