Es ist Sonntag und ich gehe gleich in die Kirche. Damit ich bei den Lesungen aus Kiswahili mitkomme und noch das ein oder andere Wort lerne, markiere ich mir die Bibelstellen vorher in meiner deutschen Bibel und lese dann mit.
Wenn ich ankomme, läuft die erste Messe auf Englisch noch. Ich singe mich mit dem Chor ein bisschen ein und wir proben das ein oder andere Lied. Ganz oft höre ich bei den Proben auch Lieder zum ersten Mal, die ich in fünf Minuten gleich singen soll. 😅
Nach dem Gottesdienst, auf dem Heimweg, treffe ich „Uncle Maji“. Maji bedeutet Wasser, denn er holt bei uns am Haus immer Wasser in fünf Kanistern mit dem Fahrrad. Aber er hütet auch Schafe, heute grasen sie vor der Kirche. Es scheint Lämmersaison zu sein. Oder generell eine gute Zeit für Tierbabys.
Der Rest der Familie ist in der Stadt beim Fußballturnier. Ich stille den ersten Hunger mit selbstgerösteten Erdnüssen, während ich einen Strudelteig und einen Keksteig mache.
Dann gibt’s richtiges Mittagessen: gidheri (Mais & Bohnen) und Chai.
Dann nutze ich die Zeit, um meinen Artikel über meine individuellen Reisemomente fertig zu schreiben.
Heute hätte mein Opa Geburtstag gehabt. Er war Konditor und eines meiner mir wertvollsten Besitztümer sind seine Ausstecherle. Er hat in der Adventszeit immer tonnenweise „Gutsele“ gebacken und mir Kisten davon überall dahin geschickt, wo ich gerade gelebt habe: innerhalb Deutschlands, aber auch nach Schweden und sogar bis nach Kenia.
Zwei meiner Kinder haben ihn noch kennengelernt. Und heute habe ich zum Andenken an ihn mit ihnen ein paar Kekse ausgestochen.
Das Ergebnis wird sehnlichst erwartet.
Es regnet kurz. Danach geht der Rest der Familie nochmal raus.
Ich nutze die Zeit und lege nochmal einen Arbeitssprint ein.
Guck mal, Opa. Jetzt bist du sogar noch in diesem Internet gelandet!
Vor dem Abendessen hab ich nochmal die Laternen der Kinder angezündet und wir haben ein Martinslied gesungen, weil es gestern aus verschiedenen Gründen nichts wurde mit unserem kleinen, privaten Martinsumzug.
Den Vlog zum heutigen Tag gibt’s wie immer demnächst für alle, die sich bei den Heimatfindern eingetragen haben.
Das Format „12 von 12“ wird von Caro von Draußen nur Kännchen aufrecht erhalten. Da gibt es noch viele weitere Beiträge zu lesen.