Das erste Getränk am Morgen: mein „Zaubertrank“ mit Ingwer, Kurkuma, Weinstein, Kokosöl, Salz und Zitrone. Lauwarm. Klingt komisch, bringt jedoch die Nebennieren in Schwung und kurbelt mein System an, wirkt entzündungshemmend, spült alle über Nacht angesammelten Verdauungsreste und Giftstoffe aus und versorgt mich mit den essentiellen Nährstoffen, die ich brauche. Nebenbei läuft die Kamera, denn jeden 12. des Monats nehme ich auch einen Vlog auf, den es bei den Heimatfindern zu sehen gibt.
Nebenher kocht der Frühstücks-Chai für die ganze Familie. Kenianischer Schwarztee in Milch und Wasser und zur Zeit auch immer ein Bündel Zitronengras, das meine Schwiegermama geschickt hat. 🤤
Heute ist Firmung in der Kirche, wo ich im Chor singe. Der Altar ist geschmückt und im Gang hängen Luftballons.
Ich bin eine der ersten, die in die Kirche kommen. Durch die offene Tür gegenüber flattert plötzlich eine Bachstelze herein und setzt sich auf eine Kirchenbank.
„Oh look, a bird!“, flüstert Hazel, meine Kollegin aus dem Sopran, die auch schon da ist. „It’s a blessing!“
Der Vogel sieht sich kurz um, hüpft auf der Bank, nimmt Anlauf und flattert elegant wieder nach draußen.
Nach der Messe wird noch der Tag des Heiligen Augustinus gefeiert. Wenn der Bischof schon mal da ist, hat man den Festtag und die Firmung zusammengelegt. Auf dem Kirchengelände wuseln die vielen Gläubigen herum.
Der Chor soll noch ein Lied singen. Ich habe keine Ahnung, worauf ich mich da einlasse, denn das Lied kenne ich nicht. Zwei Minuten vor Auftritt hält mir eine Sängerin den Text auf dem Handy hin, den ich mit meinem Handy abfotografiere. Ich verstecke mich in der zweiten Reihe, klammere mich an Handy und Text fest und tue so, als wüsste ich ganz genau, was ich da tue. Mein Kopf muss gut zur Motto-Farbe gepasst haben. Hazel sagte hinterher zu mir: „You are RED!!!“ 😄
Alle wichtigen Gruppen in der Kirche bekommen einen kleinen Slot für eine Aufführung vor dem Bischof. Hier zum Beispiel die Catholic Women Association in ihrer Uniform.
Während der Bischof den Kuchen anschneidet und an die Firmlinge verteilt, fängt es an zu regnen. Noch ein blessing! Nach ein paar kurzen Ansprachen gibt es Mittagessen für alle und ich gehe durch den Regen nach Hause.
Das jüngste Kind muss gleich mal auf meinen Schoß und auftanken, während wir ein Fotobuch anschauen.
Beim Abendessen beschließe ich mit den Kindern, morgen eines unserer „poetry tea time picknicks“ zu machen. Dazu nehme ich Tee und Kekse mit nach draußen, wir setzen uns irgendwo hin (meistens unter „unseren“ Zauberbaum), knuspern und lesen Gedichte. Manchmal denken wir uns auch ein Gedicht aus. Dazu brauchen wir unbedingt Chai, also Milchtee. Und dazu brauchen wir unbedingt Milch. Also alle Regenjacken und Regenhosen an! Die gesamte Familie geht nochmal zum Milchkiosk.
Eigentlich sind wir nie draußen, wenn es dunkel ist. Die Kombi aus Abend, Regenwetter und der Tatsache, dass beide Elternteile dabei sind, macht den Kindern richtig Spaß.
Die Kinder schlafen und ich mache Teig für Scones für das morgige Picknick und weiche Reis ein. Ich wasche Reis gerne, bis die Stärke fast vollständig ausgewaschen ist. Das Wasser fange ich in Flaschen auf, mit denen ich morgen meine Balkonpflanzen gießen werde.
Hier sehen Sie eine Zusammenfassung meiner liebsten Dinge: Journaling und Chai.
Den Vlog zum heutigen Tag (mit einem winzigen Ausschnitt des Chorauftritts) gibt’s für alle, die sich bei Heimatfinder eingetragen haben.
Das Format „12 von 12“ wird von Caro von Draußen nur Kännchen aufrecht erhalten. Danke, das macht Spaß!
Spannender Tag, dein Tag in Kenia.
Schöne Grüße aus Franken
Brigitte
Danke fürs Lesen und kommentieren, und viele liebe Grüße zurück!
[…] den First Mass Choir zugunsten des Second Mass Choir zu verlassen. (Von diesem Tag gibt es einen 12von12-Artikel und wenn du dich hier eingetragen hast, auch einen […]
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